Oktober 2023

Hier finden Sie Nachrichten und Einträge aus dem Oktober 2023, die sich einmal als News direkt auf der Homepage befunden haben.

5. Oktober 2023: Für meinen Urlaub in Stockholm bin ich heute morgen mit LH2145 vom Fairport Stuttgart nach München geflogen, wo ich im À-la-carte-Restaurant der „Viktualien Stubn“ im Flughafen München ein Münchner Schnitzel als frühes Mittagessen genossen habe. Anzumerken ist, dass man sich bei Entscheidung für einen der Mitnahmestände (statt des À-la-carte-Restaurants) der Viktualien Stubn anschließend noch um einen der wenigen (separaten) Sitzplätze bemühen muss. Danach bin ich von München, trotz Verspätung aufgrund von fehlendem Bodenpersonal zum Laden des Gepäcks, mit LH2416 nach Stockholm (Arlanda) weitergeflogen und dennoch pünktlich gelandet. Der Arlanda Express hat mich in nur 20 Minuten bequem zum Hauptbahnhof Stockholm gebracht. Die beworbenen 18 Minuten werden nur für Fahrten vom Hauptbahnhof zum Flughafen (und dort nur zur Haltestelle „Arlanda Södra“, also Süd) erfüllt, während zumindest mein Flug beim Terminal 5, also Haltestelle „Arlanda Norra“ (Nord), angekommen ist. Hervorzuheben ist, dass man die Fahrkarten vorab bequem übers Internet kaufen (bei Bedarf auch wieder stornieren) und auf dem Smartphone speichern kann, den sehr kurzen Laufweg von der Gepäckausgabe bzw. Zollkontrolle zur Haltestelle, sowie im Zug das nordische Design mit hellen Oberflächen mit warmen Materialien und Holzdetails rund um die Fenster sowie die große, bodentiefe Gepäckablage in jedem Waggon.

6. Oktober 2023: Da für Stockholm heute Regen und Windböen angekündigt waren, haben wir das Vasa-Museum besucht. Das imposante Kriegsschiff „Vasa“ sank 1628 vor Stockholm noch auf seiner Jungfernfahrt, wurde 333 Jahren später geborgen und ist heute im eigens dafür errichteten Museum zu bewundern. Dieser einzigartige Kulturschatz umfasst 98 Prozent der Originalteile, darunter hunderte kunstvoll geschnitzter Holzskulpturen. Etwas enttäuschend hingegen verlief der Besuch im Nobelpreismuseum (Nobel Prize Museum): Ein kleines, aber vergleichsweise teures, Museum, das auf interaktiven Bildschirmen viele Informationen rund um den Nobelpreis, den Nobelpreisgewinnern und dem Leben des Nobelpreisstifters Alfred Nobel bietet. Wenn man allerdings nicht gerade daran interessiert ist die gespendeten Artefakte von z.B. Marie Curie in echt zu sehen oder sich historische Aufnahmen anzuhören, bietet die Liste der Nobelpreisträger ähnlich viel Hintergrundwissen. Abgerundet haben wir den Tag mit einem exzellenten schwedischen Abendessen im Restaurant „Kryp In“ in der Altstadt Gamla Stan mit dem 3-Gänge-Menü „Old Town“: Eine Selleriesuppe mit Trüffel-Frischkäse, knusprigem Sellerie und Kräuteröl, danach Hirschbraten mit in Portwein gedünsteten Pilzen, Johannisbeergelee, Kartoffelpüree, getrocknetem Grünkohl und einer Rotweinsauce, abschließend eine Preiselbeer-Schokoladen-Praline mit Beeren-Coulis und Kondensmilch.

7. Oktober 2023: An unserem zweiten Urlaubstag haben wir die Schatzkammer, die königlichen Gemächer und das Tre-Kronor-Museum (Schlossmuseum) im „Kungliga slottet“ (Königliches Schloss) angesehen. Während der beiden Führungen haben wir u.a. erfahren, dass der letzte schwedische König vor über 150 Jahren gekrönt wurde und dass die schwedischen Könige der letzten 205 Jahre der französischen Bernadotte-Dynastie entstammen. Die 40-minütige Wachablösungszeremonie der Leibgarde mit Militärkapelle und Parade vor dem Schloss haben wir uns trotz Wind und Kälte nicht entgehen lassen! Beim Platzkonzert wurde übrigens „Shut Up and Dance“ von Walk the Moon gespielt. Anders als die Grenadier-Garde der Queen des Kings im Vereinigten Königreich lächeln die Infanterist(inn)en der Livgarde beim Wachdienst zumindest in die Smartphones der knipsenden Besucher. Und auch heute hatten wir ein tolles schwedisches Abendessen, dieses Mal im Restaurant „Timmermans 1857“ in Södermalm: „Husets Skagen“ (dunkles Brot belegt mit Garnelen, Flusskrebsen, Mayonnaise, Dill, Maränen-Rogen und Zitrone) als Vorspeise, „Torskrygg“ (im Ofen gebackener Kabeljau, serviert mit Rüben, Kapern, Butterschmalz, gekochten Kartoffeln und Zitrone) als Hauptgang und hausgemachte Crème brûlée als Dessert. Letzterem hat leider die knackige Karamellkruste gefehlt, zudem wird das eigentlich französische Crème brûlée in den Restaurants als typisch schwedisches Dessert betrachtet…

8. Oktober 2023: Nach dem gestrigen, zeitlich recht eng durchgetakteten, Tag haben wir den heutigen Sonntag mit der Schifffahrt „Archipelago Tour with Lunch“ auf der M/S Östanå I durch den Stockholmer Schärengarten ganz entspannt begonnen. Die 2,5-stündige Fahrt führte vorbei an den Stockholmer Inseln Skeppsholmen, Kastellholmen, Djurgården, Beckholmen, der kleinen Inselgruppe Fjäderholmarna, der Insel Tegelön bis nach Vaxholm (und zurück). Auf der Spitze des Kastellet (einer Zitadelle) auf der Insel Kastellholmen wird, seit mehr als 200 Jahren, jeden Tag die Marineflagge Schwedens gehisst und gesenkt, um anzuzeigen, dass Schweden im Frieden und Stockholm nicht Gegenstand einer Fremdherrschaft ist. Zum Mittagessen gab es eine sehr leckere Bouillabaisse mit Köhler, roter Bete, Rüben, Meerrettich, Kapern, Kartoffeln, Aioli und Zitrone. Am Nachmittag sind wir durch das Gewirr aus schmalen Gassen und kleinen Straßen der Altstadt Gamla Stan geschlendert. Dabei haben wir auch ein interessantes Burger-Restaurant entdeckt, das wir in den nächsten Tagen noch ausprobieren werden. Die bunten Häuser der Altstadt kommen allerdings auf dem Stortorget (großer Platz) am besten zur Geltung. Im (orangefarbenen) Haus Nr. 18 am Stortorget, dem Café Chokladkoppen, hatten wir ein „Fika“ – schwedisch für eine Unterbrechung um einen Kaffee zu trinken; in unserem Fall mit einer ebenfalls typisch schwedischen Zimtschnecke.

9. Oktober 2023: Den heutigen Tag haben wir in „Skansen“, dem ältesten Freilichtmuseum und Zoo Schwedens auf der Insel Djurgården in Stockholm, verbracht. Es präsentiert ganz Schweden – mit historischen Häusern aus allen Teilen des Landes, einschließlich Kultur, Traditionen und wie die Schweden in den letzten Jahrhunderten gelebt und gearbeitet haben, sowie natürlich wilde und domestizierte Tiere. Unser Augenmerk lag auf den skandinavischen Tieren, also Braunbär, Polarfuchs, Elch, Rentier, Kegelrobbe, Seehund, Luchs, Wolf, Otter, Wildschwein, Schleiereule und Uhu. Da sich die Tiere nicht für die Besucher interessiert haben, kamen beim Braunbär, den Elchen und beim Otter keine tollen Fotos zustande. Das junge Baltic Sea Science Center lädt ein das Leben in der Ostsee kennenzulernen und einige der vielen Bewohner im Aquarium anzusehen, zudem macht es auf die Umweltprobleme und Einflüsse durch den Menschen aufmerksam. Ausklingen lassen haben wir den Tag bei einem schwedischen Abendessen im Restaurant „Kvarnen“ in Södermalm: Als Vorspeise ein halber klassischer Heringstoast (Roggenbrot mit lauwarmen Kartoffeln, eingelegtem Hering aus Klädesholmen, Sauerrahm, roten Zwiebeln und Schnittlauch) und einem halben „Gubbröra“ (eingelegter Hering aus Klädesholmen, gebräunte Butter, Kaviar, Zwiebeln und Ei auf dunklem Sirupbrot) als Hauptgang „Isterband“, eine leicht geräucherte Wurst aus Vaggeryd mit roter Beete, Dijon-Senf und Senf aus Skåne, Kartoffelpüree, Schnittlauch und Petersilie.

10. Oktober 2023: Heute haben wir Stockholm mit „Hop-on Hop-off“ von Red Sightseeing mit Bus und Boot wie ein typischer Tourist erkundet. Der Anbieter ist leider nicht zu empfehlen, da die Mobile App technisch nur eine Webseite mit technisch schlechter Überlagerung des Kartenmaterials von OpenStreetMap ist. Außerdem sind manche Haltestellen falsch kartografiert, z.B. findet man an den hinterlegten Koordinaten von Haltestelle 21 gar keine Bushaltestelle und die relevante Haltestelle hat kein Hinweisschild auf „Hop-on Hop-off“. Verglichen mit anderen Städten bekommt man hier zudem ungefähr zweimal den gleichen Inhalt auf unterschiedlichen Routen vorgetragen, wenn auch von unterschiedlichen Sprechern. Sehr viel erfreulicher hingegen war das schwedische Abendessen im Köttbullar-Restaurant „Meatballs for the People“ in Södermalm, dessen Spezialität „Köttbullar“ aus allen nur erdenklichen Fleischsorten sind! Köttbullar sind traditionelle schwedische Fleischbällchen, die gebraten und typischerweise mit Preiselbeerkompott oder -marmelade, Sahnesauce und Salzkartoffeln oder Kartoffelpüree serviert werden. Wir hatten das „Meatball Feast“ mit insgesamt 9 verschiedenen Köttbullar (Rind-/Schwein gemischt, Schwein, Rind, Kalb, Lamm, Wildschwein, Hirsch, Rentier und Bär), Kartoffelpüree, konservierten Preiselbeeren, eingelegten (dänischen) Gurkenscheiben, Sahnesauce und würzig-scharfer Tomatensauce. Unsere Bärenfleisch-Köttbullar waren sogar am Nebentisch ein Gesprächsthema…

11. Oktober 2023: Als erstes haben wir heute an einer Führung durch das „Stadshuset“, dem Rathaus von Stockholm, teilgenommen; der einzigen Möglichkeit dieses zu besichtigen. Während der Führung haben wir die Repräsentationsräume, also die „Blå Hallen“ (blaue Halle, die übrigens nicht blau ist) und den „Gyllene salen“ (goldener Saal), besichtigt und mehr über die Geschichte, Politik, Architektur sowie das dort jährlich stattfindende Nobel-Bankett erfahren. Danach sind wir durch das Stadtviertel Vasastan, formell Vasastaden, mit seinen Parks, der Bibliothek und vielen Cafés geschlendert. Auch hatten wir dort ein „Fika“ (daran könnte ich mich gewöhnen!), dieses Mal jedoch mit einem Zimtknoten. In einem Plattenladen habe ich zuletzt noch eine alte (neuwertige) CD des Debütalbums „Ring Ring“ von ABBA entdeckt und gekauft. Im Anschluss haben wir bei windigem, schönem Wetter vom Monteliusvägen auf Södermalm aus die weite Aussicht über die Stadt genossen. Unser leckeres, aber nicht unbedingt typisch schwedisches, Abendessen hatten wir im am Sonntag entdeckten Burger-Restaurant „Burgers 'n' Fuel“ in der Altstadt Gamla Stan: Einen halben „Wild Burger Moose“ (zwei 120g Elch-Patties, zwei Scheiben Cheddar-Käse, Pfifferlinge, Trüffel-Mayonnaise, knackiger Salat, Zwiebeln, Tomaten, hausgemachte Burgersauce) und einen halben „Wild Burger Reindeer“ (zwei 100g Rentier-Patties, Cheddar-Käse, Preiselbeeren, Mayonnaise, knackiger Salat, karamellisierte Zwiebeln, Tomaten, hausgemachte Burgersauce).

12. Oktober 2023: Das schöne Wetter am heutigen Vormittag haben wir genutzt um eine Fahrt mit einer der beiden gläsernen Gondeln des Schrägaufzugs „SkyView“ entlang der Außenhülle der Avicii Arena (auch Stockholm Globe Arena, ehemals Ericsson Globe) bis auf das Dach in 85 m Höhe zu machen und die Aussicht über Stockholm zu genießen. Aufmerksam geworden sind wir auf „Globen“ nur durch die Fototapete im Zimmer unserer Unterkunft. In der Filiale am Medborgarplatsen (Bürgerplatz) der schwedischen Fast-Food-Kette „MAX“, welche intensiv beim schwedischen Fernsehsender TV6 wirbt, hatten wir unser Mittagessen. Und was auf den ersten Blick wie ein regionaler Abklatsch der amerikanischen Fast-Food-Riesen wirkt, entpuppt sich als ein interessantes Unternehmen mit anderen Werten und vielfältigeren, flexibleren Produkten, wenn auch vermutlich nicht wirklich viel gesünder. Am Nachmittag waren wir im ABBA-Museum, einer interaktiven Ausstellung über die schwedische Popgruppe ABBA. Im Museum finden sich viele Ausstellungsstücke, u.a. die berühmten „Waterloo-Kostüme“, die „Katzen-Kostüme“, die Outfits der ABBA-Welttournee 1977 und jeweils eine große Wand mit Single- und Albumcovers sowie Schallplattenauszeichnungen. Auch wurden mehrere Kulissen originalgetreu nachgebaut, z.B. das Büro von Polar Music, das Aufnahmestudio und das Ferienhaus auf Viggsö, in dem Benny Andersson und Björn Ulvaeus viele der berühmtesten ABBA-Songs komponierten.

13. Oktober 2023: Unseren letzten ganzen Tag in Stockholm haben wir mit dem Besuch des Vasa-Museumsgarten begonnen. In diesem wächst, wie zu Beginn des 17. Jahrhunderts, der Zeit der Vasa, eine Vielfalt an Blumen, Heilkräutern und Gemüse, u.a. Lavendel, Malven, Radieschen und Kohl. Der Besuch war zwar eigentlich schon für letzte Woche geplant, aber der Regen hat für Aufschub gesorgt. In unmittelbarer Nähe dazu liegt das Viking-Museum, das einzige Erlebnismuseum in Schweden, das sich lediglich auf die Geschichte der Wikinger konzentriert. Im Rahmen einer Führung haben wir mehr über die Zeit der Wikinger erfahren, die im Jahr 793 mit dem Überfall auf das Kloster Lindisfarne begann und ihren Niedergang mit der Schlacht von Stamford Bridge im Jahr 1066 hatte. Sehr interessant waren die Ausführungen des Referenten, der übrigens der Wikingerzeit nachempfundene Kleidung trug, über die große Reisefreudigkeit (Nordamerika, große Teile Europas, z.B. im Gebiet der heutigen Ukraine, Istanbul, aber auch bis zum Schwarzen und Kaspischen Meer) und die Kleidung und Körperpflege; einschließlich Anschauungsmaterial, das wir sogar anfassen durften. Das Museumsfahrgeschäft „Ragnfrid's Saga“ ist eine tolle kindgerechte Zusammenfassung des gesamten Museums (und auch für Erwachsene nett anzusehen). Unser leckeres schwedisches Mittagessen war im museumseigenen großen Restaurant „Eld“ das Rotwild-Köttbullar mit Sahnesauce, Kartoffelpüree, Preiselbeeren und gepressten eingelegten Gurken.

14. Oktober 2023: Nach dem Viking-Museum waren wir gestern Nachmittag im gegenüber gelegenen Spritmuseum (auch „Museum of Spirits“), bei dem es weder um Treibstoffe noch um Geister geht – aber irgendwie doch, da es sich mit der Geschichte von Wein und Spirituosen in Schweden sowie die Herstellung von Alkohol beschäftigt, derzeit mit einer temporären Ausstellung über Bier in Schweden. Ein kleines, aber vergleichsweise teures Museum, dessen Name beeindruckender klingt, als die Ausstellung tatsächlich ist: Es zeigt hauptsächlich historische schwedische Produkte sowie ältere Produktions- und Abfüllanlagen; und man kann an aromagebenden Stoffen für Spirituosen riechen. Unser tolles und zugleich letztes Abendessen in Stockholm haben wir mit typisch schwedischen Gerichten im Restaurant „Pelikan“ in Södermalm genossen: „S.O.S.“ („Smör, ost och sill“; hier Hering und Kabeljau in verschiedenen Saucen wie Senf und Wasabi, roten Zwiebeln, Butterkäse, Salzkartoffeln, Dill, Schnittlauch) als Vorspeise, „Doppsko“ (Pyttipanna, ursprünglich ein Resteessen der schwedischen Küche aus verschiedenen gewürfelten Wurst- und Specksorten sowie Salzkartoffeln, die zusammen zuerst in der Pfanne angebraten und dann in Sahne geschmort werden, serviert mit rohem Eigelb, roter Bete und Petersilie) als Hauptgang und Panna cotta (mit Moltebeeren, karamellisierter weißer Schokolade, Blaubeeren, Himbeere und Minze) als Dessert. Den heutigen Samstag haben wir größtenteils mit der Rückreise von Stockholm verbracht…