Juni 2014

Hier finden Sie Nachrichten und Einträge aus dem Juni 2014, die sich einmal als News direkt auf der Homepage befunden haben.

3. Juni 2014: Heute Abend ist die Version 7.1.10 der Zarafa Collaboration Platform (ZCP) veröffentlicht worden - und es ist irgendwie "mein" Release; ich dürfte an keinem anderen Zarafa-Release so viel und umfangreich involviert gewesen sein: ZCP-11590, ZCP-11739, ZCP-12365 und ZCP-12380 betreffen den "partial IMAP fetch request". ZCP-12211 und ZCP-12226 korrigieren ein Makefile für Manpages, ZCP-11730 korrigiert eine Manpage inhaltlich. ZCP-11759, ZCP-12142 und ZCP-12259 fügen eine Option zum Deaktivieren von Klartext-Authentifikation bei POP3/IMAP hinzu, ZCP-12141 und ZCP-12200 fügen POP3 RESP-CODES and AUTH-RESP-CODE hinzu. ZCP-12013 und ZCP-12209 sorgen für mehr Informationen bei Socketfehlern, ZCP-12139 und ZCP-12232 fügen POP3 CAPA (CAPABILITIES) hinzu. ZCP-12236 und ZCP-12340 korrigieren das Verhalten der Konfigurationsoption ssl_enable_v2. Zudem wurde mein Patch für CVE-2014-0079 endlich übernommen. Die von mir für Zarafa WebAccess gemeldete Schwachstelle mit Klartext-Passwörtern, CVE-2014-0103 bzw. ZCP-12123, wurde nur für PHP >= 5.3 gelöst, d.h. Zarafa auf RHEL 5 oder SLES 10 ist weiterhin verwundbar.

6. Juni 2014: Heute Mittag sind wir mit der Lufthansa von Stuttgart nach Frankfurt geflogen. Interessanterweise wurden unsere Sitzplätze 8E und 8F beim Boarding ohne Begründung auf 26A und 26B geändert - die letzte Reihe, die leider fensterlos ist. Zum Glück kann man bei einem Inlandsflug auf den eigentlich gebuchten Fensterplatz verzichten. Bei unserem Anschlussflug von Frankfurt nach Oslo hatten wir beide dann unseren Fensterplatz. In Oslo mussten wir unser Gepäck abholen, durch den Zoll um es dann wieder an der Gepäckabgabe für den Weiterflug mit Scandinavian Airlines von Oslo nach Bodø aufzugeben. Der Flug selbst hat erste schöne Eindrücke auf Norwegen von oben gegeben. In Bodø angekommen haben wir bei Avis Norwegen unseren über den ADAC gebuchten Mietwagen abgeholt: Ein Honda Jazz in der Hybridausführung. Das Auto wurde bisher nur 12 km gefahren und hat ein Automatikgetriebe. Ein paar wenige Vollbremsungen später sind wir dann an unserer Unterkunft, dem Radisson Blu Hotel Bodø, angekommen und haben eingecheckt. Geparkt haben wir ungefähr 100 m entfernt, da uns 40 Euro für 12 Stunden (direkt am Hotel) recht heftig erschienen; so sind es jetzt knapp 4 Euro.

7. Juni 2014: Den heutigen Tag haben wir mit einem ausgiebigen Frühstück eingeläutet, anschließend haben wir die Aussicht vom Top 13 über Bodø genossen bevor wir zum Einkaufen ins CityNord gefahren sind. Dort haben wir uns im NetCom-Shop eine SIM-Karte gekauft und uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage eingedeckt. Um kurz vor 14 Uhr waren wir dann am Hurtigruten-Anleger und ich habe unseren Mietwagen (mit Unterstützung der Crew) auf die MS Vesterålen verladen und rückwärts im Deck eingeparkt - mühsam und ungewohnt bei einem fremden Auto. Um 15 Uhr hat die MS Vesterålen abgelegt und wir haben uns der Aussicht erfreut und später sogar (mit Winterjacke) in Liegestühlen auf dem Oberdeck gesonnt. 4 Stunden später haben wir in Stamsund auf den Lofoten wieder aufs Auto gewechselt und sind bis nach Sørvågen bzw. Å gefahren - eine baustellenreiche Strecke. Aber wir haben es trotzdem geschafft unsere Unterkunft, das Å Rorbuer, um kurz nach 21 Uhr zu erreichen; dieses wird übrigens von einem Deutschen betrieben. Für ein Abendessen im zugehörigen Restaurant waren wir jedoch zu spät dran, hier draußen werden die Bürgersteige, äh, Bootsstege wohl eher zeitig hochgeklappt.

8. Juni 2014: Nach dem Frühstück haben wir in Å das Stockfisch-Museum, übrigens das einzige weltweit, besucht - von unserer Unterkunft aus bequem zu Fuß erreichbar (der Ort besteht aus 23 Gebäuden). Dort haben wir viel erfahren, vom Fang über die Verarbeitung bis hin zu den Abnehmern und Güteklassen bzw. Qualitätsansprüchen. Und wir haben mitunter erfahren, dass Stockfisch in Skandinavien wohl ein traditionelles Weihnachtsgericht ist. Anschließend ging es weiter nach Sørvågen zum norwegischen Telekommunikationsmuseum - dieses hat aber leider erst ab dem 20. Juni am Wochenende geöffnet. In Moskenes haben wir uns noch die Kirche angesehen und sind dann mit 30 bis maximal 90 km/h nach Narvik die ganzen Lofoten entlang gefahren. Unterwegs haben wir noch einen Zwischenstopp beim Steinhuset eingelegt, ein Kunstwerk orientiert an Kirchen- und Tempelarchitektur. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in Norwegen außerorts beträgt maximal 80 km/h, selten immerhin 90 km/h. Mehrere hundert Kilometer später haben wir gegen 20:30 Uhr unsere Unterkunft, die Narvik Budget Rooms, erreicht - interessanterweise scheinbar ein Bestandteil der Hotelkooperation Best Western.

9. Juni 2014: Unseren Tag in Narvik haben wir mit einem ausgedehnten Frühstück begonnen - einschließlich Waffeln, die man selbst backen konnte. Danach sind wir zum Ofotenmuseum gefahren; dieses hat heute aufgrund des Pfingstmontags geschlossen. Die gegenüberliegende schwedische Seemannskirche und die Stadtkirche konnten wir dafür besichtigen - allerdings beide nur von außen, da irgendwie alle Kirchen in Norwegen abgeschlossen sind?! Anschließend haben wir noch ein paar Fotos von uns an einem Entfernungsschild gemacht; dort wird mit Pfeilen die Entfernung zu größeren bzw. wichtigen Städten angezeigt. Dann sind wir die 250 km nach Tromsø gefahren, wurden jedoch durch einen unfallbedingen Stau auf der E6 über eine Stunde aufgehalten. Da es keine effiziente Ausweichmöglichkeit gab haben wir die Zeit eben brav abgestanden bis es wieder weiter ging. Bei unserer Ankunft im City Living Hotel mussten wir feststellen, dass parken in Tromsø eine teure Sache ist: Umgerechnet etwa 30 Euro für 15 Stunden wollte jeder der Parkautomaten. Unser Abendessen im Restaurant Aunegården mussten wir aufgrund des Feiertags kurzerhand durch den norwegischen Burger King ersetzen.

10. Juni 2014: Heute morgen sind wir innerhalb von Tromsø zum Polaria gefahren, einem erlebnisorientierten Museum, das Wissen über die Polargebiete und die Barentsregion vermittelt. Zudem haben wir in den Aquarien und Becken bekannte bzw. regionale Fischarten sowie die Bartrobben und Seehunde bestaunt. Letztere zusammen in einem Becken zu halten ist wohl weltweit einmalig, die beiden Arten treffen sich normalerweise nie. Nachmittags haben wir im Tromsø Museum viel wissenswertes zur Tier- und Pflanzenwelt in Nordskandinavien und die Geschichte und Kultur der Samen (früher als "Lappen" bekannt) erfahren. Sofort im Anschluss haben wir das Polarmuseet besucht und uns über berühmte Polar-Expeditionen informiert und Kuriositäten aus der Polarwelt angeschaut. Die Eismeerkathedrale, ein Wahrzeichen der Stadt, war bisher die erste geöffnete Kirche - allerdings wollte man 7 Euro Eintritt pro Person. Das Abendessen im Restaurant Aunegården hat dafür heute geklappt: Stockfisch mit knusprigem Speck, Tomatensalat und Kartoffelpüree bzw. Rinderfilet mit Königskrabbe mit buntem Gemüse und Kartoffelpüree. Zum Nachtisch gab es Cloudberry (auch: Moltebeeren) mit Pudding und Mandelblättchen.

11. Juni 2014: Ein paar Zahlen noch zum gestrigen Tag: 10 Euro für das Parken am Polaria und immerhin 1,50 Euro für das Parken am Polarmuseet - nicht zu vergessen die weiteren etwa 40 Euro am Abend für die 17 Stunden bis zur Abreise. Das Abendessen hat übrigens knapp 120 Euro für zwei Personen gekostet. Aber bevor wir heute unseren Fahrtag begonnen haben, haben wir noch den Dom zu Tromsø angeschaut und anschließend getankt: 2 Euro pro Liter Super bleifrei. Und dann sind wir die E8 und später die E6 entlanggefahren, vorbei an Alta bis zur Siedlung Skaidi (in der Kommune Kvalsund) - insgesamt 540 km. Unterwegs haben wir natürlich viel Landschaft gesehen; Berge, Eis und sogar noch zugefrorene Seen. Um 19:30 Uhr haben wir Skaidi erreicht und damit auch unsere Unterkunft, das Skaidi Hotel. Und wir waren immerhin noch zeitig genug für das Abendessen im Restaurant da; dieses wurde als Buffet serviert: Salat, Gemüse, Reis, Kartoffeln, Lachs und Bœuf Stroganoff - wobei letzteres von der Angestellten falsch übersetzt gewesen sein dürfte und stattdessen vermutlich normales Gulasch gemeint war. Das beste: Unser Zimmer hat einen Balkon!

12. Juni 2014: Am frühen Morgen ging es für uns weiter nach Hammerfest, die vermeintlich nördlichste Stadt der Welt. In Wirklichkeit ist Hammerfest (gemäß einer Vereinbarung) allerdings maximal die nördlichste Stadt Europas. Dort haben wir uns die evangelische und die katholische Kirche angeschaut. Letztere ist St. Michaelis und ist die nördlichste katholische Kirche der Welt. Erstaunlicherweise waren beide Kirchen geöffnet und der Eintritt war kostenlos. Im Hafen sind wir Mitglieder des Eisbärclubs (Royal and Ancient Polar Bear Society) geworden; natürlich haben wir uns auch die zugehörigen Ausstellungen angeschaut. Den Meridianstein auf der Halbinsel Fuglenes haben wir ebenfalls besichtigt und anschließend vom Aussichtspunkt Salen einen Blick auf die gesamte Stadt geworfen. Nach etwa 200 km Fahrt haben wir in Skarsvåg unsere Unterkunft, das Kirkeporten Camping, erreicht und unsere Hütte bezogen. Und dann, 25 km weiter, knapp 300 m höher und 10 °C kälter haben es erreicht: Das Nordkap - das Ende der E69. Denn vom nördlichsten Punkt Europas kann man leider nicht sprechen; trotzdem haben wir eindrucksvolle Fotos rund um die Plastik der Weltkugel knipsen können!

13. Juni 2014: Nach dem "Spätstücken" (Frühstück am Mittag) sind wir zur Artico Ice Bar in Honningsvåg, einer Bar vollständig aus Eis, gefahren. Diese ist in einem Kühlraum mit -5 °C aufgebaut und sieht aus wie eine normale Bar - nur eben, dass alles aus Eis ist - sogar die Gläser. Die örtliche Kirche haben wir im Anschluss besichtigt; natürlich nur von außen, da fast alle Kirchen in Norwegen abgeschlossen sind?! Danach ging es wieder ans Nordkap um den Panoramafilm und verschiedene geschichtliche Ausstellungen anzuschauen. Die auf der Webseite beworbene Grotten Bar ist jedoch laut einem Mitarbeiter seit einiger Zeit und weiterhin für unbestimmte Zeit geschlossen. Das ebenfalls beworbene Restaurant Kompasset hat zwar 250 Sitzplätze, jedoch bedienen die Kellner nur eine kleine Teilmenge der Tische - und meine Reservierungsanfrage im Vorfeld per E-Mail wurde leider auch nie beantwortet. Ich finde es sehr schade und traurig, dass die Rica Hotels als Betreiber der Nordkaphalle so ein fragwürdiges bis unseriöses Verhalten an den Tag legen. Unabhängig davon sind wir Mitglied im königlichen Nordkap-Club (Royal North Cape Club) geworden.

14. Juni 2014: Gestern haben wir am Nordkap natürlich noch ein paar überteuerte Souvenirs gekauft und diverse Postkarten versendet; ich bin ehrlich gesagt gespannt wie lange die Postkarten aus dem hohen Norden bis zu den Empfängern benötigen. Verhältnismäßig früh haben wir heute morgen unsere Koffer in Skarsvåg gepackt und sind 460 km weiter nach Vadsø gefahren wo sich unsere nächste Unterkunft, das Vadsø Fjordhotell, befindet. Nach dem Check-in sind wir ins 75 km entfernte Vardø, die älteste und östlichste Siedlung Norwegens, gefahren. Dort haben wir uns die Vardøhusfestung, eine achteckige Festung aus dem 14. Jahrhundert, angeschaut - übrigens die nördlichste Festung der Welt. Das nahegelegene und beindruckend gestaltete Hexenmuseum haben wir trotz Wind und Wetter besucht - genau wie die beiden Kirchen, allerdings waren diese natürlich verschlossen. Unser Augenmerk hat sich zuletzt auf das Globus-II-Radar gerichtet; die weiße Kugel über der Stadt ist unübersehbar. Betrieben wird das Globus-II-Radar vom Norwegian Intelligence Service (NIS) - offiziell zur Verfolgung von Weltraummüll. Wo wohl die uns entgegengekommenen gepanzerten LKWs mit deutschem Kennzeichen in Vardø nur hin wollten?

15. Juni 2014: Relativ zeitig sind wir heute morgen von Vadsø nach Hamningberg aufgebrochen; die 110 km (einfache Strecke) waren es jedoch wert: Eine eindrucksvolle Landschaft, die sich nach Vardø bis hin zu dem verlassenden Fischerdorf erstreckt. Das sehr unscheinbar wirkende Restaurant Trattoria Capri am Kreisverkehr E6/E75 hat uns zu einem köstlichen Mittagessen gebracht: Rentier alla napoletana. Gestärkt sind wir nach Kirkenes, eine Stadt 10 km von der russischen Grenze entfernt, zu unserer Unterkunft, dem Barents Frokosthotell, weitergefahren. Nach dem Check-in haben wir dem Grenzübergang einen Besuch abgestattet - aufgrund des fehlenden Visums blieb es bei etwa 200 m Entfernung. Von dort aus ging es für uns weiter zur verlassenen Ortschaft Grense Jakobselv wo wir die König-Oskar-II.-Kapelle (natürlich nur von außen) besichtigt haben. Auf dem Weg dorthin haben wir eine pikante Stelle erreicht: Die Grenze zwischen Norwegen und Russland - diese verläuft in der Mitte des Flusses, ist an beiden Ufern mit Grenzpfählen markiert und angeblich mit Kamera überwacht; laut GPS waren wir 10 m von der russischen Grenze entfernt! Steinchen haben wir sicherheitshalber keine nach Russland geworfen...

16. Juni 2014: Direkt nach dem Frühstück haben wir in Kirkenes das Kriegsmütterdenkmal auf dem Marktplatz besichtigt und danach das Denkmal der Befreiung nach dem Zweiten Weltkrieg ("Russendenkmal"). Und auch hier gab es zwei Entfernungsschilder die mit Pfeilen die Entfernung zu größeren bzw. wichtigen Städten anzeigen - jedoch weniger spektakulär. Eines davon steht (als Nachbildung des früheren) direkt vor der Andersgrotta, einem Museum in einem alten Luftschutzraum. Bei der Führung haben wir u.a. erfahren, dass es sich um den einzigen Luftschutzbunker in Kirkenes handelt, der während des Krieges von einem Einwohner in Eigenregie gebaut wurde und die damalige gesamte Zivilbevölkerung der Stadt für maximal 20-30 Minuten (kein Belüftungssystem) beschützen konnte. Nachdem unser Navi schon vor Tromsø den Geist aufgegeben hatte, haben wir mit dem Handy und Google Maps navigiert - doch unsere heutigen 650 km erstreckten sich größtenteils über Finnland. Aber glücklicherweise wurde beim Berechnen der Route genügend Kartenmaterial zwischengespeichert. Kurz nach der finnischen Grenze wurden wir noch von 0 °C und heftigem Schneefall überrascht - bei Sommerreifen auf dem Mietwagen!

17. Juni 2014: Trotz der gestrigen Herausforderungen haben wir unsere Unterkunft in Tornio, das E-City B&B, kurz vor 21 Uhr planmäßig erreicht. Nach dem Abendessen haben wir uns die Kirche von Tornio und das Rathaus angesehen - beides Holzbauten. Heute morgen sind wir sehr zeitig aufgebrochen um die letzten 650 km in Angriff zu nehmen: Von Tornio ging es durch Schweden über die E4, Riksväg 94 und 95, E45 und die E6 zurück bis nach Bodø in Norwegen. Dort haben wir - nur 800 m vom Flughafen entfernt - unsere Koffer bei einer über Airbnb organisierten privaten Übernachtungsmöglichkeit ausgeladen, den Mietwagen vollgetankt und zurückgegeben; ist nun 4060 km alt. Anschließend haben wir unsere Bordkarten für den Rückflug abgeholt, sind zurückgelaufen und haben zu Abend gegessen. Frühstück in Tornio in Finnland, Mittagessen in Arvidsjaur in Schweden, Abendessen in Bodø in Norwegen. Die größte logistische Herausforderung war jedoch das Packen unseres Koffers - hat aber geklappt. Nachdem ich die geöffneten Stockfisch-Chips im Koffer habe, dürfte mein Koffer sicherlich nicht verloren gehen. Ansonsten kann man bei der Suche einfach immer dem Stockfisch-Geruch hinterher...

18. Juni 2014: Heute morgen sind wir - nach kurzer Nacht - schon um 5 Uhr aufgestanden um die letzten Sachen in den Koffer zu packen und danach im Regen zum nahegelegenen Flughafen in Bodø zu laufen. Dort angekommen haben wir unser Gepäck aufgegeben und uns von Scandinavian Airlines nach Oslo fliegen lassen - wo wir 10 Minuten zu früh gelandet sind. Die Lufthansa hat uns dann zur Mittagszeit von Oslo nach Frankfurt geflogen. Als wir in Frankfurt auf unseren ICE 519 als AIRail gewartet haben, rannte 2 Minuten vor Abfahrt ein Bahnmitarbeiter über den Bahnsteig und rief, dass der Zug heute nicht vom Fern- sondern vom Regionalbahnhof (R3 statt T5) abfährt. Der inzwischen volle Bahnsteig setzte sich hektisch in Bewegung - quer durch den Bahnhof über defekte Rolltreppen, mit viel Gedrängle und Geschubse. Außer Puste und verschwitzt haben wir Gleis 3 erreicht; der ICE ist erst mit 35 Minuten Verspätung eingefahren. Weder bei der Deutschen Bahn noch bei der Lufthansa wusste man über das ganze annähernd Bescheid. Beim Einstiegen galt für alle Reisenden: Hauptsache irgendwie in den Zug, denn die Waggon-Reihenfolge war falsch und der Aufenthalt kurz...

19. Juni 2014: Mit dem Einsteigen in den ICE 519 als AIRail am gestrigen Tag war das Theater leider noch nicht zu Ende. Achja, Durchsagen oder Anzeigen gab es für die Verlegung des Gleises (natürlich) keine. Aufgrund der Hektik beim Einsteigen sind wir natürlich in den falschen Waggon eingestiegen, konnten in dem völlig überfüllten Zug auch nicht woanderst hingehen. Die Zugbegleiterin hat uns bei der Fahrkartenkontrolle dann angemeckert, dass wir in der 1. Klasse stehen und in Mannheim umsteigen müssen. Wo der AIRail-Waggon (Wagen 21) ist, wusste sie allerdings auch nicht. Hektisch haben wir in Mannheim das Zugteil gewechselt, sind aber wieder in der überfüllten 1. Klasse gelandet; dort hat sich aber kein Zugbegleiter für uns interessiert. Bis Stuttgart haben wir die Verspätung auf noch 47 Minuten ausgebaut. Die durch Stuttgart 21 vorverlegten Gleise und ein defekter Fahrkartenautomat haben uns unsere S-Bahn verpassen lassen, die nächste fiel (ohne Durchsage oder Anzeige) aus und die übernächste kam mit 4 Minuten Verspätung. In Leonberg jedoch hat die Busfahrerin netterweise die S-Bahn S6 noch abgewartet; für die SSB-Linie 92 ein echtes Wunder!

27. Juni 2014: Heute Mittag hat sich der Kundenservice der Lufthansa auf meine Beschwerde über AIRail bei unserer Rückreise von Norwegen per E-Mail gemeldet. Auch wenn man bei der Lufthansa wohl keinerlei Einfluss auf die Deutsche Bahn als durchführendes Partner-Unternehmen hat möchte man sich für die Unannehmlichkeiten vielmals entschuldigen. Gleichzeitig ist man sogar meiner Bitte einer teilweisen Rückerstattung der Ticketkosten für AIRail von Frankfurt nach Stuttgart nachgekommen und wird mir - wohl eher aus Kulanz - den Betrag überweisen. Darüber freue ich mich ehrlich gesagt am meisten, denn für diese Pannenfahrt mit der Deutschen Bahn war ich nicht wirklich bereit viel zu bezahlen. Mit meiner Rückerstattungsbitte direkt auf die Lufthansa anstatt auf die Deutsche Bahn zuzugehen ist in meinem Fall übrigens völlig korrekt, da die Lufthansa der sogenannte "Most Significant Carrier" (kurz MSC) meiner Reise war. Die zeitnahe und freundliche Reaktion der Lufthansa in Verbindung mit der Entsprechung meines Wunsches zeugt (jedenfalls für mich) von Interesse am Kunden. Damit gilt für mich für die Zukunft: Lufthansa - gerne wieder, aber AIRail - bitte nie wieder.

29. Juni 2014: Nachdem die Dice Holdings, der Betreiber von Freecode (bekannt geworden unter dem Namen "Freshmeat"), ohne jegliche Vorankündigung das Projekt bzw. die Webseite am 18. Juni 2014 eingestellt hat, sind verschiedene Leute auf der Suche nach einem Ersatz. Im Weblog von Eric S. Raymond, einem Urgestein der Open-Source-Welt, findet sich auch der Beitrag "Replacing freecode: a proposal" der sich genau damit beschäftigt. Freecode war ein Portal bzw. Verzeichnis mit freier Software - maßgeblich im Linux-/Unix-Bereich. In den Kommentaren des Blogs finden sich zwar interessante Diskussionen, jedoch sind diese hauptsächlich zum technischen Framework. Ich persönlich finde weder Ruby on Rails noch Grails bei der Entwicklung attraktiv und habe mich dafür um so mehr über die spontane Entwicklung und Veröffentlichung von Freshcode gefreut - zu meiner Begeisterung sogar in PHP geschrieben. Der noch sehr junge Dienst enthält leider bislang recht wenig Daten und ist natürlich noch nicht fertig entwickelt, kommt aber optisch und von den grundlegensten Funktionalitäten Freecode schon sehr nahe. Ich drücke jedenfalls die Daumen für Freshcode!