Oktober 2008

Hier finden Sie Nachrichten und Einträge aus dem Oktober 2008, die sich einmal als News direkt auf der Homepage befunden haben.

1. Oktober 2008: Für meine Domains setze ich nun seit mehreren Jahren den Secondary DNS-Dienst von Roller Network ein. Der primäre Nameserver ist natürlich mein eigener und als ersten Secondary DNS setze ich auf den Nameserver meines Providers und als zweiter und dritter sekundärer Nameserver kommt Rollernet zum Einsatz. Seit gestern sind die DNS-Server von Roller Network nun "dualstacked" das bedeutet, sie sind über IPv4 und IPv6 erreichbar. Rollernet hat eigens dafür auch eine IPv6-Informationsseite eingerichtet, um dort die Fortschritte aufzuführen. Nachdem IPv6 zu meinen Lieblingsspielzeugen gehört, habe ich diese Dienste gleich getestet und festgestellt, dass ns1.ipv6.rollernet.us nicht erreichbar ist - wie sich später herausgestellt hat, gab es ein fehlendes OSPF-Statement für IPv6. Bei Gelegenheit sollte ich noch IPv6 GLUE-Records für meine Domains veranlassen...

5. Oktober 2008: Es ist geschafft! Mein Arbeitgeber ist nun erfolgreich umgezogen. Wir haben das ganze Wochenende über den Inhalt unseres alten Büros in das neue transportiert. Das hört sich nicht besonderst aufregend an, aber viele Möbelstücke mussten mit dem Lift, einem transportablen Schrägaufzug, durch ein Fenster hinausbugsiert werden, bevor wir diese mit insgesamt zwei Fahrten bei einem vollgestopften LKW umgezogen hatten. Am heutigen Sonntag haben wir aber in erster Linie Schränke eingeräumt, unsere Arbeitsplätze wieder aufgebaut, allgemein etwas auf- und eingeräumt und versucht, mehr oder weniger wieder Herr über das herrschende Chaos zu werden. Das Multihoming unseres Computer-Equipments im Hinblick auf die Internet-Anbindung funktioniert seit Freitag Abend auch soweit - mit ausschließlich providerabhängigen IPv4-Adressen (ASSIGNED PA) bildet es mein bislang schwierigstes und aufwendigstes selbstkonfiguriertes Netzwerk!

8. Oktober 2008: Heute Abend um kurz nach 19 Uhr ist im Stuttgarter Osten mein persönlicher Albtraum als Autofahrer leider Realität geworden: Ein Kind, dass im Dunkeln nur wenige Meter vor meinem Auto auf die Fahrbahn rennt. Doch trotz sofortiger Vollbremsung wurde das Kind, ein 7, 8 oder 9-jähriges Mädchen, kurz vor dem Stillstand des Fahrzeuges erfasst, landete auf der Motorhaube und nach dem Stillstand dann unsanft auf der Straße. Wenige Augenblicke später ist das Mädchen aufgestanden und wollte gleich weiterrennen, hat mir aber gerade noch versichert, dass es ihr gut gehen würde (augenscheinlich waren keine Verletzungen erkennbar) und hat mir doch noch ihre Adresse gegeben, bevor sie letztendlich weitergerannt ist. Somit bin ich eben alleine zur naheliegenden Polizei-Dienststelle gelaufen und habe das ganze gemeldet: Die Daten des Mädchens waren komplett falsch und da es aktuell keinerlei Schäden gibt, wird das ganze nicht als Unfall, sondern bis auf weiteres als "Ereignis im Straßenverkehr" geführt. Ein Erlebnis, das sich nie wieder wiederholen braucht!

20. Oktober 2008: In diesen Minuten habe ich die Version 0.3.0 meiner RSC Firewall veröffentlicht. Ich habe den Code komplett neu geschrieben, um eine möglichst sehr einfache Regeldefinition für den Administrator zu erreichen, hierbei werden IPv4 und IPv6 transparent unterstützt. Zudem lässt sich die RSC Firewall z.B. nur mit dem IPv6-Teil problemlos zu einer bestehenden ausschließlich IPv4-unterstützenden Firewall benutzen (oder umgekehrt, was aber eher selten der Fall sein dürfte). Wie bei jeder Linux-Firewall handelt es sich auch hier um ein Framework, das im Hintergrund Regeln für den Paketfilter "iptables" erzeugt. Getestet wurde die RSC Firewall auf meinem RSC Linux bzw. auf ähnlichen Systemen wie Fedora, Red Hat Enterprise Linux bzw. CentOS, sollte jedoch aber auf jedem Linux-System funktionieren, das die benötigten Voraussetzungen erfüllt. Viele unterschiedliche Beispiele in der mitgelieferten Konfigurationsdatei erleichtern die Einrichtung und erklären den Konfigurationssyntax sowie die Möglichkeiten...

21. Oktober 2008: Gerade gab es historische Momente bei meinem Arbeitgeber im Büro - der erste IPv6-Traffic ist erfolgreich über unsere Standleitung geflossen! Lange habe ich den Vertriebsmitarbeiter unseres Providers gequält und gestern habe ich zufälligerweise einen Techniker unseres Anbieters kennengelernt, der mir heute gleich einen IPv6-Tunnel konfiguriert hat. Natives IPv6 wird erst nach der PoP-Umstellung in ca. 3-4 Monaten verfügbar sein. Das macht jedoch erstmal gar nichts, denn erste Versuche, Tests und die daraus resultierenden Probleme und Herausforderungen lassen sich auch mit einem IPv6-Tunnel angehen bzw. lösen. Inoffiziellen Andeutungen zu Folge sind wir damit der fünfte Kunde des Providers, der IPv6 aktuell benutzen möchte...

23. Oktober 2008: Die Linux Foundation hat ein Dokument veröffentlicht, das abschätzt, was es kosten würde, eine gängige Linux-Distribution komplett von Grund auf neu zu entwickeln. Hierfür wurde Fedora 9 als Beispiel genommen: Für die Community-basierende Distribution werden etwa 10,8 Milliarden US-Dollar an Entwicklungskosten geschätzt, der Kernel selbst beträgt davon immerhin 1,4 Millionen US-Dollar. Für die Schätzung wurde der Quellcode mithilfe des Tools SLOCCount (Source Lines of Code Count) und einem speziellen Algorithmus untersucht; immerhin 204.500.946 Zeilen Quellcode für die Distribution selbst und 6.772.902 Codezeilen für den Linux-Kernel. Bei den geschätzten 60.000 Personenjahren Entwicklungsaufwand wird jedoch ausdrücklich betont, dass es keine genaue Methode gebe, den Wert eines so komplexen Systems zu bestimmen.

28. Oktober 2008: Nach längerer Zeit habe ich mich diese Woche aufgerafft und meinem Domain-Registrar eine E-Mail mit der Bitte der Eintragung von IPv6 GLUE-Records für meine Domains gebeten. GLUE-Records werden eingetragen, um Nameserver mit einer IP-Adresse zu versehen, deren Hostname innerhalb der zu verwaltenden bzw. delegierten Domain liegt. Aktuell werden IPv6 GLUE-Records leider bei noch keiner "Registry", oftmals auch Domain-Vergabestelle genannt, automatisiert bearbeitet und so muss der Registrar diese Eintragung manuell veranlassen. Die bislang geringe Verbreitung von IPv6 macht verständlich, warum solche Anfragen händisch abgearbeitet werden. Doch mit der in diesen Minuten per E-Mail eingegangen Erfolgsmeldung meines Registrars sind für all meine Domains (unterhalb von .de, .net, .info) nun IPv6 GLUE-Records vorhanden!

30. Oktober 2008: Genau 5 Minuten vor Mitternacht am heutigen Tage hat das letzte Flugzeug, eine Ju 52 der Lufthansa, den Flughafen Berlin-Tempelhof verlassen - das letzte Flugzeug auf dem ältesten Flughafen der Welt. Am 8. Oktober 1923 wurde Berlin-Tempelhof, auch bekannt unter dem Kürzel "THF", eröffnet und wurde spätestens im Jahr 1948 mit der Berliner Luftbrücke zum bekanntesten Flughafen der Welt: Zwischen dem 26. Juni 1948 und dem 12. Mai 1949 starteten und landeten die Flugzeuge auf Tempelhof zeitweise im 90-Sekundentakt und versorgten das von den Sowjets abgeschottete Westberlin mit Verpflegung und Gütern. Das Flughafen-Gebäude mit den historischen, geheimnisvollen Gängen und der atemberaubenden Kulisse kam daher auch in vielen Kinofilmen und TV-Serien vor, so z.B. in "HeliCops - Einsatz über Berlin" (1998-2001), "Die Bourne Verschwörung" (2004), "Die Luftbrücke - Nur der Himmel war frei" (2005) und "Flightplan - Ohne jede Spur" (2005).